Dienstag, 17. Dezember 2013

Sakrileg - Der Da Vinci Code

Die Mona Lisa
von Leonardo da Vinci
Kirchengeschichte B5

Sakrileg von Dan Brown war einer der erfolgreichsten Romane der letzten Jahrzehnte. Er wurde mit dem Titel "Der Da Vinci Code" 2006 verfilmt.
Der Roman erzählt, wie der Wissenschaftler Robert Langdon das Geheimnis des HL. Grals entschlüsselt, das von einer Geheimgesellschaft namens "Prieuré de Sion" seit Jahrhunderten unter Verschluss gehalten wird.

Dan Brown hat als Grundlage für seinen Roman das Sachbuch, "Der Hl. Gral und seine Erben" verwendet. In diesem Buch werden historische Tatsachen mit Wunschvorstellungen und Verschwörungstheorien über Jesus und die Kirche vermischt.
Die "Prieuré de Sion" ist auf jeden Fall eine Erfindung der drei Autoren.



Der "Da Vinci Code" im letzten Abendmahl von Leoardo da Vinci


Rechts von Jesus (vom Betrachter aus links) ist der Lieblingsjünger Johannes dargestellt.
Im Film "Da Vinci Code" wird behauptet, dass eigentlich Maria Magdalena dargestellt ist.
Der dreiecksförmige Spalt zwischen Jesus und Johannes soll darauf hinweisen.


Hintergrundinformationen zum Film


Jesus und Maria Magdalena

Im Film wird behauptet, dass der Hl. Gral eigentlich die "Blutlinie" von Jesus, also die Nachfahren der Kinder die angeblich Jesus mit Maria Magdalena gehabt haben soll, ist.

Diese Geschichte ist eine Variante der Gralslegende. Dan Brown behauptet in seinem Roman, dass  diese Theorie durch die sogenannten Apokryphen Evangelien (siehe weiter unten) bestätigt wird.

Was sagt die Bibel?


Aus der Sicht der Bibel und der Wissenschaft spricht vieles dagegen, dass Jesus mit Maria Magdalena verheiratet war oder mit ihr Kinder hatte.
  • Warum sollte die Bibel die Ehefrau von Jesus oder seine Kinder
    Maria Magdalena begegnet dem auferstandenen
    Jesus. Alexandr Ivanov 1835
    verschweigen.
    Es war die Pflicht jedes Juden, eine Familie zu gründen.
  • Maria Magdalena war eine Jüngerin von Jesus. Es folgten ihm auch viele andere Frauen.
    Wenn Jesus eine uneheliche Beziehung gehabt hätte, wäre die Frau wegen Ehebruch gesteinigt worden oder als Prostituierte beschimpft worden.
     
Frage 1:




Wer war Maria Magdalena wirklich?
Ikone von Maria Magdalena mit
Myrrhegefäss (Myrrhe wurde zum
Einbalsamieren von Toten verwendet.)

Wenn man die Bibel analysiert und mit dem vergleicht, was man über die Lebensunstände zur Zeit von Jesus weiß, kann man folgendes Sagen:
  • Laut Lk 8, 2 hat Jesus aus Maria Magdalena "sieben Dämonen" ausgetrieben.
    Wegen dieser Heilung wurde sie eine Jüngerin von Jesus, gemeinsam mit anderen Frauen, die mit Jesus mitgingen.
  • Maria Magdalena (Maria aus dem Dorf Magdala) war vermutlich eine reiche Witwe, die ihr Vermögen dazu verwendete, um die Jünger von Jesus zu unterstützen.
  • Maria Magdalena war laut Bibel die erste, die den auferstandenen Jesus gesehen hat.
    Weil sie die erste Auferstehungszeugin ist wurde sie von den Christen immer schon besonders verehrt.
Frage 2:




Apokryphen

Eine Doppelseite aus den in
Nag Hammadi gefundenen Texten
(geschrieben auf Papyrus)
Apokryphe (= verborgene) Evangelien sind antike Schriften über Jesus, die
nicht in die Bibel aufgenommen wurden.
Diese Schriften sind später entstanden (im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr.) als die Schriften der Bibel.
Die Apokryphen wurden von der Kirche verboten, weil sie
  • erfundene und nutzlose Informationen über Jesus enthalten, die nichts mit dem Glauben zu tun haben.
    z.B: über die Lehrer von Jesus, über die Kindheit von Jesus etc.
  • falsche Lehren (Häresien) über Jesus Christus verbreiten.
Die meisten Apokryphen Evangelien wurden erst 1945 in Nag Hammadi (Ägypten) wiederentdeckt.

Frage 3:





Das Philippusevangelium und Maria Magdalena

In diesem apokryphen Evangelium, das 1945 in Nag Hammadi (Ägypten) wiederentdeckt wurde, wird Maria Magdalena bezeichnet als
  • die Gefährtin des Erlösers die er (Vers 32)
  • mehr liebte als die anderen Jünger und oft auf den Mund küsste. (Vers 55)
Auf den ersten Blick scheint hier von der "Ehefrau" von Jesus die Rede zu sein. Man muss aber folgendes bedenken:
  • Das Philippusevangelium hat insgesamt keinen religiösen Wert und wurde nie als Hl. Schrift anerkannt.
  • Gefährtin bedeutet nicht "Ehefrau" sondern Begleiterin oder Freundin.
  • Der Kuss bedeutet im Philippusevangelium "Übertragung von Gnade", er hat keine erotische Bedeutung.
Im "Sakrileg - Da Vinci Code" werden die Zitate aus den Philippusevangelium benutzt, um die Theorie von den Nachkommen die Jesus mit Maria Magdalena gehabt haben soll, zu untermauern.
Das ist für einen historischen Roman in Ordnung.
Vernünftige Menschen sollten aber einen Roman nicht mit Wissenschaft verwechseln und die historische Bedeutungslosigkeit des Philippusevangeliums anerkennen.

Frage 4:





Das Opus Dei

Der Gründer des Opus Dei, Josemaria Escriva,
wurde 2006 Heilig gesprochen.
Das Opus Dei (wörtl. Werk Gottes) ist eine Organisation innerhalb der
katholischen Kirche, bei der ledige oder verheiratete Gläubige genauso wie Priester und Bischöfe Mitglieder werden können.
Das Opus Dei lässt sich mit einem Orden ohne Klostergemeinschaft vergleichen.
Die Mitglieder versprechen,
  • sich streng an die Lehre der Kirche zu halten.
  • jeden Tag die Hl. Messe mitzufeiern und bestimmte Gebete wie den Rosenkranz zu beten.
  • monatlich einen Besinnungstag zu besuchen.
  • höherrangige Mitglieder praktizieren körperliche Bußübungen wie z.B. das Tragen eines Bußgürtels.
Weil sich die Mitglieder zur Geheimhaltung über die Organisation verpflichten, gibt es viele Verschwörungstheorien über das Opus Dei.

Wahr ist, dass viele einflussreiche Persönlichkeiten in Politik und Wirtschaft Mitglieder im Opus Dei sind. Sie versuchen in ihrem Einflussbereich Entscheidungen im Sinne der traditionellen katholischen Werte wie
  • Schutz der Familie
  • Mitsprache der Kirche in öffentlichen Leben
  • katholische Erziehung
zu treffen.

Man kann das Opus Dei durchaus als konservativ bezeichnen. Kriminelle Machenschaften darf man dieser Organisation aber nicht unterstellen.

Auch in der Organisation der katholischen Kirche hat das Opus Dei über viele Bischöfe einen bedeutenden Einfluss.
    Frage 5:





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